Die miteinander verknüpften Umweltkrisen sind die größte Bedrohung für die Bevölkerung auf der ganzen Welt und haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen der Menschen, ihr Wohlergehen und die Organisation der Gesellschaft. Eine rasche Dekarbonisierung der Gesellschaft ist notwendig, um die drohenden Umweltschäden zu begrenzen. Degrowth-Szenarien – das heißt die Begrenzung von umweltschädlicher (Über-)Produktion und (Über-)Konsum – bieten zukunftsoptimistische Wege für den Wandel und legen des Fokus auf die Bereitstellung von Wohlstand innerhalb der planetarischen Grenzen. Degrowth- oder Postgrowth-Ansätze bieten das Potential, eine rasche Abschwächung der Krisen zu erreichen und gleichzeitig die sozialen Missstände zu verbessern, werden aber enorme Auswirkungen auf die Organisation des Wohlstands und der Arbeit in der Gesellschaft haben. Im Jour-Fixe diskutieren Halliki Kreinin und Manuel Grebenjak mit uns über die Notwendigkeiten von Degrowth, sozial-ökologische Transformation und den Postwachstums-Wohlfahrtsstaat.
Manuel Grebenjak ist Campaigner beim Netzwerk Stay Grounded und seit Langem aktiv in der Klimagerechtigkeitsbewegung, zuletzt beim Bündnis LobauBleibt in Wien. Der Politische Ökologe beschäftigt sich intensiv mit Narrativen und Strategien für soziale Bewegungen und schreibt regelmäßig über Klimapolitik.
Halliki Kreinin ist Postdoktorandin und Projektkoordinatorin im EU-Projekt “EU 1,5° Lebensstile” an der Universität Münster. Sie promovierte am Institute for Ecological Economics der WU Wien zum Thema sozial-ökologische Transformation von Arbeit und Gesellschaft. Sie ist auch eines der Gründungsmitglieder*innen von Degrowth Vienna und engagiert sich in dem FEPS-YAN-Netzwerk.